Nach Corona bedingtem Ausfall der letzten Abstimmungen im Frühjahr meldet sich das Makement-Duo pünktlich auf die Abstimmungen vom 27. September 2020 mit den Empfehlungen. Wie immer frisch, einfach und direkt. Viel Spass beim Lesen!
Volksinitiative «Für eine massvolle Zuwanderung (Begrenzungsinitiative)»: NEIN
- Langsam wird’s langweilig: Der 2-Themen-Partei SVP gehen die Themen aus. Zum gefühlt 1000. Mal stimmen wir über die EU ab, zum 1000. Mal müssen wir eine SVP-Initiative abschmettern.
- Die Kündigungs-Initiative (wie sie richtigerweise heissen sollte) hätte die Kündigung der bilateralen Verträge zur Folge. Es wäre sozusagen der Schweizer Brexit. Die Beziehungen zu unseren wichtigsten Nachbarn würden empfindlich gestört. Neben Corona, Klimakrise etc. müssten wir uns noch mit einem weiteren riesigen Problem rumschlagen.
- Und hey, seien wir ehrlich: Wer schon mal ein bisschen in der Welt rumgereist ist, weiss: Wir sind Europäerinnen und Europäer. Kulturell, historisch und gesellschaftlich sind wir tief mit unseren Nachbarn verbunden. Wenn schon, dann sollten wir näher zusammenrücken und uns sicherlich nicht von ihnen entfernen.
Beschaffung neuer Kampfflugzeuge: NEIN
- Finanzielles Desaster: Für die Beschaffung der Kampfjets müssen 6’000’000’000.- CHF locker gemacht werden. Über die gesamte Lebensdauer kosten die Luxus-Jets die Schweizer Bevölkerung ganze 24’000’000’000.- CHF.
- Strategielos: Aktuell haben wir es mit Bedrohungen wie Corona, Cyberangriffe und dem Klimawandel zu kämpfen. Wie sollen uns da Militärjets helfen? Der Luftraum kann ohne Jets überwacht werden.
- Ökologisches Desaster: Die durch die Militärjets verursachte Lärmbelastung ist insbesondere für die betroffenen Tourismus-Regionen im Berner Oberland oder der Zentralschweiz eine Zumutung. Millionen Tonnen Kerosin sollen für die tausenden von Trainingsflügen verbrannt werden. Darauf müssen wir verzichten, wollen wir den Klimaschock abwenden.
Änderung des Erwerbsersatzgesetzes (Vaterschaftsurlaub): JA
- Im Zeitalter der Gleichberechtigung soll der Vater – wie die Mutter – auch gesetzlichen Vaterschaftsurlaub kriegen. Die 2 Wochen sind ein erster Schritt in die richtige Richtung.
- Vaterschaftsurlaub soll für alle möglich sein und nicht nur für diejenigen, die es sich finanziell leisten können.
- Grosskonzerne wie Zürich Versicherung oder Aldi Schweiz bieten den Mitarbeitenden heute Vaterschaftsurlaub an (4 bzw. 16 Wochen!). Wie soll ein KMU mit diesem Angebot mithalten können? Die Folge: Es wird für kleine Betriebe immer schwieriger, gute Leute zu halten, weil sie zu den Grosskonzernen abwandern.
Änderung des Bundesgesetzes über die direkte Bundessteuer (Kinderbetreuungskosten): NEIN
- Von dieser Vorlage profitieren nur die reichsten Familien (steuerbares Einkommen von über 100’000 Franken). Diejenigen Eltern, die eine steuerliche Entlastung brauchen könnten – z.B. alleinerziehende Mütter und Väter – werden nicht berücksichtigt.
- Die Vorlage reisst – völlig unnötig – ein Loch von beinahe 400 Millionen Franken in die Bundeskasse. Dadurch müssten entweder staatliche Leistungen gekürzt oder andere Steuern und Abgaben erhöht werden. Gerade in Corona-Zeiten ein ungeheuerlicher Gedanke.
- Eine Vorlage muss wirklich schlecht sein, wenn sich Jacqueline «Jacky» Badran und Ueli Maurer einig sind. Beide finden die Vorlage einen Blödsinn. Wir auch. Deshalb unbedingt: Nein stimmen.
Änderung des Jagdgesetzes: NEIN
- Die Vorlage ist unnötig. Das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier – auch in den Bergen – funktioniert bis auf ein paar ganz wenige Ausnahmen bestens.
- Bei einer Annahme des Gesetzes ist die Gefahr gross, dass seltene Tierarten, die erst gerade wieder in der Schweiz heimisch geworden sind, wieder ausgerottet werden, z.B. der Wolf oder auch der Bieber (nicht Justin 😉).